Kampf der Zwerge

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Ab in die 30. Saison

Im Jahr 2013 wurde aus dem Verbund der vier Serien Abarth Coppa Mille, British Car Trophy, NSU TT Trophy und dem 1300 Histo Cup der Verein “Kampf der Zwerge“ e.V. gegründet. Dieser Verein hat derzeit ca. 120 Mitglieder, wovon 86 für die diesjährige Saison fest eingeschrieben sind. Jedoch können bei jedem Lauf auch Gaststarter dabei sein. Somit stellt der „Kampf der Zwerge“ mittlerweile Deutschlands teilnehmerstärkste Sprintserie da.

Die Rennwagen, die das Fundament der Serie bilden, haben alle eines gemein. Das Modellerscheinungsjahr darf jüngstens 1974 sein. Ebenso gibt es eine Hubraumobergrenze von 1300 ccm.

Doch welche Rennwagen machen den „Kampf der Zwerge“ aus?

In der „Abarth Coppa Mille“ stammen die Rennwagen, mit einem Hubraum von maximal 1150ccm, aus den 60er und 70er Jahren. Zu dieser Zeit füllten die Fahrzeuge von Carlo Abarth ganze Starterfelder. Die meisten Teilnehmer vertrauen hier auf den Fiat-Abarth 595 bzw. einen Fiat-Abarth 1000 TC. Diese Rennwagen dominierten in der damaligen Epoche die FIA-Gruppe 2.

Zudem sind Autobianchi A 112 Abarth und FIAT 127 im Feld der „Abarth Coppa Mille“ vertreten.

Neben den kleinen Wilden aus Südeuropa findet man in der „British Car Trophy“ Fahrzeuge aus dem Mutterland des Motorsports. In der kurz „BCT“ genannten Klasse sind alle britischen Fahrzeuge zugelassen. Jedoch ist das Reglement stark auf den Mini ausgerichtet. Schließlich gewann der Mini in der Vergangenheit dreimal die Rallye Monte Carlo und siegte auch regelmäßig auf der Rundstrecke. Der dreifache Formel 1 Weltmeister Niki Lauda oder Grand Prix Sieger wie Clay Regazzoni, bestritten ihre ersten Rennen am Steuer des legendären Briten. Heute rollen die Minis mit bis zu 140 PS an den Start und erreichen Rundenzeiten, die auch moderne Renner in Bedrängnis bringen würden. Trotz des starken Mini-Feldes konnte man in der Vergangenheit auch immer mal wieder Exoten wie z.B. den Hillman Imp im Starterfeld begrüßen.

Das dritte Standbein des „Kampf der Zwerge“ ist die „NSU TT Trophy“!

Diese bietet Besitzern des Erfolgsmodells aus Neckarsulm eine sportliche Heimat auf der Rundstrecke. Schließlich verfügt der NSU TT, wie kaum ein anderes deutsches Auto seiner Zeit, über eine große Rennsporttradition.

Rennfahrer wie Johann Abt, Vater der aus DTM und GT bekannten und erfolgreichen Motorsportler Hans-Jürgen und Christian Abt. Oder Willi Bergmeister, der spätere Ausbilder des Rekord Formel 1 Weltmeisters Michael Schumacher, bzw. Siegfried Spiess und Thomas Ammerschläger fuhren alle mit NSU TT von Erfolg zu Erfolg und legten nebenbei den Grundstein für ihre langen Motorsportkarrieren.

Die 4. Klasse im Bunde geht mittlerweile auch schon in ihr 10. Jahr. Bei dem im Jahr 2012 ins Leben gerufenen „1300 Histo Cup“ rennen Tourenwagen bis max. 1300ccm wie z.B. Simca Rally, Fiat 128, Renault 8 Gordini oder Alpine A110. In dieser Gruppe starten all die Fahrzeuge, die in den vorher genannten Gruppen nicht eingeteilt werden können. Wichtig ist halt nur, wie oben bereits aufgeführt, dass das Modellerscheinungsjahr 1974 als Grenze für die teilnehmenden Fahrzeuge gilt, damit sie zum Gesamtbild der Serie passen.

Zum Abschluss wurde auch noch eine Klasse für Fahrzeuge aus unserem Nachbarland Frankreich geschaffen – der R5 HistoCup. Hier können Renault 5 Alpine mit Saugmotor als Gruppe 1 & 2 Fahrzeuge starten.

Diese ersten Wertungsläufe in Hockenheim und Zandvoort, gaben eine Vorschau auf eine weitere spannende Saison in der nun 30jährigen Geschichte des “Kampf der Zwerge“ e.V.

Die Teilnehmer aus vielen verschiedenen Nationen bieten sich dichte, harte aber immer faire Positionskämpfe in den jeweiligen Klassen. Die Spitze des Feldes wird in allen Rennen, von Teilnehmern aus allen vier Gruppen beansprucht. Wie einst in den goldenen Jahren der DTM, geht es die bei Kämpfen um Plätze immer heiß zu.

Der letztendliche Sieger der Saison ist die Rennserie mit ihren Teilnehmern selbst. Bei keiner anderen Serie steht die Gemeinschaft, die familiäre Atmosphäre und der gemeinsame Spaß auf der Strecke so im Vordergrund wie beim “Kampf der Zwerge“.

 

Text: Kampf der Zwerge e.V.

Fotos: Christoph Caspary