Die Rennwagen, die in der HRA (Historic Racecar Association) German Open an den Start gehen, teilen sich vor allem zwei Gemeinsamkeiten: Sie besitzen vier freistehende Räder und nur einen Sitzplatz. Die German Open ist der „Spielplatz“ für die kleinen Formel-Klassen von der Formel Junior bis zur Formel 1.

GO1: Die schnellsten Fahrzeuge in der HRA

In der German Open Klasse 1 findet man die modernsten und stärksten Formel-Boliden. Sie ist für Formel-3-Fahrzeuge (Baujahr 1985 bis 1990) reserviert. Bei den Formel-3-Fahrzeugen waren Marken wie Ralt, Reynard, Dallara oder Martini dominant und die erfolgreichsten Motoren kamen von VW oder Alfa. Aber auch Honda- und später Opel-Triebwerke wurden verwendet.

Bekannte Fahrer dieser Zeit: Michael Schumacher, Mika Häkkinen, Jörg Müller oder auch Bernd Schneider.

GO2: Formel-3-Fahrzeuge

In der German Open Klasse 2 gehen die Formel-3-Fahrzeuge bis Baujahr 1984 und einem Hubraum von 2000ccm an den Start. Unter ihnen sind so bekannte Hersteller wie Ralt, March, Chevron, Argo und GRD zu finden. Die meisteingesetzten Motoren waren der Toyota-Novamotor, der Alfa-Novamotor sowie der Brabham-Judd-VW-Motor.

Fahrer dieser Zeit waren Bertram Schäfer, Alain Prost, Nigel Mansell, Ayrton Senna, Gerhard Berger, Stefan Bellof oder Nelson Piquet.

GO3: Formel Ford 2000 und Formel Renault

In der German Open Klasse 3 gehen Fahrzeuge der Formel Ford 2000 bis zum Baujahr 1988 an den Start. Die Formel Ford 2000 war die nächste Stufe der Formel-Ford-Klassen, die 1967 mit der Formel Ford 1600 eingeläutet wurde. Im Gegensatz zu den Formel Ford 1600, hatten die Fahrzeuge der Formel Ford 2000 aerodynamische Hilfsmittel (z.B. Flügel). Zudem setzten sie auf Slick- bzw. Regenreifen anstatt der profilierten Reifen der FF1600 und nutzten den 2000ccm Ford-OHC-Motor anstatt des 1600er Ford-OHV (Kent).

GO4: Formel Junior und Formel 3

Die älteren Formel-3- und Formel-Junior-Fahrzeuge (mit Scheibenbremsen) bilden das Rückgrat der German Open Klasse 4. Aber auch hier wird das Feld durch leistungsgleiche Fahrzeuge wie die Formel-Easter-Rennfahrzeuge ergänzt. Es treten hier Formel 3 1000ccm „Screamer“ mit ihren hochgezüchteten Motoren der Marken Merlyn, Lotus, Brabham und Tecno gegen die ersten Formel 3 1600 Flügelautos an, wie March, Ensingn oder GRD, die fast alle auf einen Lotus Twin Cam als Antriebsquelle vertrauen. 

GO5: Formel Ford 1600 – die erfolgreichste Formelrennserie der Welt

Die Formel Ford 1600, die in der German Open Klasse 5 anzutreffen sind, ist die erfolgreichste Formel-Rennserie der Welt. Sie wurde 1967 ins Leben gerufen und war schon Sprungbrett für viele Fahrer wie Michael Schumacher, Stefan Bellof oder Ayrton Senna bis hin in die Formel 1.

Die Rennwagen besitzen keine aerodynamischen Hilfsmittel und rollen auf profilierten Reifen. Beim Motor wird auf den 1600-Ford-Kent, wie er im Escort zum Einsatz kam, vertraut. Der erste Chassis-Hersteller war Lotus und bekannte Firmen wie March, van Diemen, Reynard, Hawke produzierten Chassis für diese günstige Einstiegsserie.

GO6: Sports2000

Aber in der HRA fahren nicht nur Formel-Fahrzeuge, auch die Einstiegsfahrzeuge aus der Sportprototypen-Klasse, die Sports2000, sind hier anzutreffen. Die auf der Technik der Formel Ford 2000 basierenden Fahrzeuge können sowohl bei Sprint- als auch Langstreckenrennen bewegt werden. Fahrzeugen bis zum Baujahr 1990 gehen an den Start dabei sind bekannte Marken wie Lola oder Chevron anzutreffen.

Besonders erfreulich sind die vergleichsweise geringen Kosten in dieser Rennserie. Einsatzbereite Fahrzeuge gibt es ab 10.000 € (Formel Ford 1600), für Formel-3-Fahrzeuge mit 2-Liter-Motoren starten die Preise bei ca. 35.000 €. Aber auch die Einsatzkosten der Rennwagen und die Ersatzteilkosten liegen im vertretbaren Rahmen.

Aber man muss nicht das schnellste Auto im Feld haben, um HRA-Meister zu werden. So fährt ein beständig guter Fahrer aus der Sports2000-Klasse in diesem Jahr mit der Startnummer 1.

Fannähe wird großgeschrieben

Die HRA ermöglicht den Zuschauern tolle Einblicke in die verschiedensten Fahrzeug-Epochen. Die Vielfalt an Marken und Klassen, die sonst nur in Museen zu finden ist, präsentiert sich hier in lebendiger Action. Die Fahrzeuge sind zum Greifen nah, und die Fahrer teilen gerne die fesselnden Geschichten hinter ihren Rennwagen. Selbst Bilder mit Zuschauern im Cockpit sind möglich.

Die Rennen finden auf erstklassigen Strecken und bei renommierten Veranstaltungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern statt. Bei fünf jährlichen Events treten die Fahrer an, wobei jeweils zwei Trainingsläufe und zwei Rennen auf dem Programm stehen. Das serieneigene Zelt/Box dient dabei als zentrale Anlaufstelle für interessierte Besucher.