Trotz eines wechselhaften Wetters waren die Hockenheim Classics wieder ein großartiger Erfolg für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der VFV GLPpro. Mit 170 Fahrzeuge auf dem Hockenheimring konnte die historische Gleichmäßigkeitsserie ihr Rekord Starterfeld vom vergangenen Jahr  erneut bestätigen.

Die VFV GLPpro bot an drei Tagen eine außergewöhnliche Vielfalt historischer Automobile. Bei den Trainings- und Wertungsläufen verwandelte sich der Hockenheimring  quasi in ein rollendes Museum. Mit 138 Tourenwagen und GT Fahrzeugen präsentierten  die Teilnehmer 40 Jahre Automobilgeschichte. Das älteste Fahrzeug im Feld brachte Laurin Neumann an den Start. Sein Austin Healey Lenham le Mans Coupe stammt aus dem Jahr 1960. Lediglich drei Jahre weniger auf dem Buckel hat ein weiterer AustinHealey. Niklas Ebner stand mit einem Sebring Sprite aus dem Jahr 1963 am Start. Der Schweizer Simon Lüthi brachte einen VW Käfer aus dem Jahr 1961 nach Hockenheim.  Das jüngste Fahrzeug am Start war ein VW Polo aus dem Jahr 1999, gefahren von Paul Reck. Mit 30 Fahrzeugen boten die Formel- und Sportwagenpiloten das bisher zahlenmäßig ansehnlichste Feld der Saison 2022. Das älteste Fahrzeug im Formelfeld stammt aus dem Jahr 1969. Hierbei handelt es sich um einen Caldwell D9 Formel Ford aus dem Jahr 1969, gefahren von Michael Diewald. Insgesamt bevölkerten zur Freude der Zuschauer und Automobilenthuisiasten über 40 verschiedene Automarken das Rund des Hockenheimrings.

Der vorletzte Lauf mit insgesamt zwei Wertungsläufen brachte aber auch sportliche Entscheidungen im Kampf um die Klassensieger und den Gesamtsieger der Saison 2022. Gefahren wurde bei den GTs und Tourenwagen in zwei Startgruppen. Dazu kamen als dritte Gruppe die Formelfahrzeuge und Sportwagen. In einem vierten Feld waren die Fahrzeuge der STC und der TRSC mit am Start. Hierbei handelt es sich um Fahrzeuge aus der ehemaligen DDR und Osteuropa.

Bei den Tourenwagen und GTs der Startgruppe A nahmen 51 Fahrzeuge die beiden Wertungsläufe unter die Räder. Mit 1362 Strafpunkten ging der Sieg im Wertungslauf 1an den Degginger Stefan Pfletschinger auf einem VW Käfer aus dem Jahr 1968. Yannik Dinger (BMW E36 328i) belegte mit 2113 Strafpunkten Platz zwei. Mit aufs Podium als Dritter kletterte Joachim Hohloch (BMW E30 M3), der 2250 Strafpunkte einsammelte. Fünfter im gemeinsamen Feld wurde Heinz-Willi Nutz mit 2582 Punkten im Porsche 944 S2. Das bedeutete den Sieg in der Klasse der GT Fahrzeuge. Mit auf dem Podium der GTs standen zwei weitere Porsche Piloten. Hier belegten Dr. Peter Grund (Porsche 968 R) mit 4817 Strafpunkten und Dirk Schweigler (Porsche 944 S2) mit 5026 Punkten die Plätze zwei und drei. Dann schwierigste Bedingungen beim zweiten Lauf am Sonntag. Ein heftiger Schauer setzte kurz nach dem Start ein. Der Wertungslauf lief dann lange unter Full-Course- Yellow. Dementsprechend fielen die Ergebnisse aus. Mit den erschwerten Bedingungen am besten zurecht kam Thomas Herzog (BMW 328i). Der Zwickauer fuhr mit 88580 Strafpunkten zum Klassensieg. Platz zwei ging an den Schweizer Simon Lüthi (VW Käfer). Als drittbester Tourenwagenpilot kam Paul Reck (VW Polo) ins Ziel. Oliver Neidull (Porsche 911 Carrera 3,0) auf Platz drei war bester GT Pilot. Das zweitbeste Ergebnis gei den GT Fahrzeugen erreichte Dr. Peter Grund (Porsche 968 R) vor Karl-Heinz Reck (Porsche 968 RS). Von den über 50 gestarteten Fahrzeugen kamen insgesamt 24 Teilnehmer in die Wertung.

Full House meldete auch die Startgruppe B bei ihrem ersten Wertungslauf am Samstag. Mit 4348 Strafpunkten erreichte der Schweizer Bruno Stoller (Triumph Dolomite Sprint) das Ziel und war damit bester Tourenwagen Pilot. Dirk Toschka (Autobianchi A112 Abarth) und Patrick Krause (VW Golf II) kletterten als Zweiter und Dritter mit auf das Tourenwagen Podium. Mit Gesamtplatz zwei im Feld und 4494 eingesammelten Strafpunkten siegte Dieter Bauer (Lancia Beta Coupe) bei den GTs. Hier belegten Michael Heck (Porsche 924) und Laurin Neumann (Austin-Healey Lenham le Mans Coupe Platz zwei und drei im Feld der GTs. Nach dem heftigen Regenschauer am Sonntag hatten sich die Bedingungen für die Startgruppe B wieder verbessert. Es hatte aufgehört zu regnen und die Strecke trocknete zwar allmählich ab aber wirklich trocken war es nicht. Jetzt schlug die Stunde von Laurin Neumann. Mit dem ältesten Fahrzeug aus dem Jahr 1960 erreichte der Kasseler 1070 Strafpunkte und stellte den Austin Healey auf Platz eins. Damit siegte er in der GT Wertung . Zweiter bei den GTs wurde Frank Göllner (Porsche 924 S) vor Michael Heck (Porsche 924). Nach seinem dritten Platz am Vortag setzte Patrick Krause nochmals einen drauf und holte sich als Gesamtzweiter mit 2600 Punkten den Sieg in der Tourenwagengruppe vor Philipp Olsen (Renault R5) und Manfred Niederberger (Autobianchi A112).

Die dritte Startgruppe von Tourenwagen und GTs war mit Fahrzeugen der STC und der TRSC gemischt. Bei der Tourenwagengruppe ging der Sieg im ersten Lauf an Patrick Divican (BMW E36) vor Daniel Wendler und Julian Reinbott (beide BMW E36 328i). Oliver Stahl (Porsche 968 CS) gewann die GT Wertung vor Raimund Olbrich (Melkus Wartburg RS 1000) und Holger Sarnowski. Michael Weißenborn (Lada) siegte bei den STC Fahrzeugen. Daniel Milde (Sachsenring Trabant P601) gewann die Wertung der TRSC Gruppe. Im zweiten Lauf hatte Thomas Tauschek (Opel GTE) die gleichmäßigsten Runden gedreht und heimste den Sieg bei den Tourenwagen ein. Zweiter wurde erneut Daniel Wendler vor Dominik Wegener (Opel Astra). Holger Sarnowski(Porsche 944) hielt sich schadlos bei den GTs vor Erwin Opuchlich (Melkus RS1000) und Raimund Olbrich (Melkus Wartburg RS1000). Heiko Gaida siegte in der TRSC Klasse, Holger Kiwatt(Lada) in der Klasse STC.

Mit 30 Startern war die Formel- und Sportwagenfraktion so stark wie schon länger nicht mehr unterwegs. Im ersten Wertungslauf siegte Formelpilot Reiner Offenbach (Van Diemen RF82/FF 2000) mit guten 1902 Punkten vor Günter Becker (March Formel 3) und Karl Michael Gries (Reynard Lotus  MK1). Tobias Möhring (Saker GT) fuhr auf einen hervorragenden Gesamtplatz zwei und gewann somit die Sportwagenwertung vor Rainer Grindler im unverwechselbaren Sylva Phoenix und Wilfried Burghartz (Shrike P15). Im zweiten Lauf lief es für Möhring noch besser und gewann die Sportwagenwertung mit einem Gesamtsieg. Wilfried Burghartz und Andreas Gmeinder (PRC CN 20000) vervollständigten das Podium. Johannes Holl (Swift FR91), Marco Werner (Formel 3 Techno) und René Häberlin (Formel Ford Royale)lautete die Rangfolge bei den Formelfahrzeugen.

Für das beste Tagesergebnis aller Teilnehmer sorgte Laurin Neumann mit dem Austin Healey Lenham Le Mans Coupe mit 1070 Strafpunkten, gefahren beim zweiten Wertungslauf der Tourenwagen und GTs am Sonntag.

Nach den Hockenheim Classics behält Bruno Hügli (BMW 2002) mit 1042 Punkten seine Gesamtführung. Raimund Olbricht (Wartburg Melkus RS 1000) hat 958 Punkte auf dem Konto, gefolgt von Stephan Schaade (Ford Escort) mit 865 Punkten. Sportwagenpilot Wilfried Burghartz (Shrike P15) liegt mit 840 Punkten auf Rang vier. Simone Busch nimmt mit 681 Punkten als beste Formelpilotin auf Rang 10 ein. Somit fällt die endgültige Entscheidung beim Finale in der Eifel.

Das Highlight der Saison war für die Vertreter und Aktiven der VFV GLPpro ein voller Erfolg. „Die Veranstaltung war für uns, trotz des wechselhaften Wetters ein voller Erfolg, bei dem alle auf ihre Kosten kamen. Wir hatten wieder volle Starterfelder. Mit 170 Fahrzeugen vor Ort konnten wir unser Rekord-Starterfeld vom vergangenen Jahr bestätigen. Ein ganz besonderer Moment der Veranstaltung war das Zusammentreffen unserer Teilnehmer mit den Motorsportlegenden Roland Asch und Marco Werner, die sich mehr als eine Stunde Zeit nahmen um Fragen unserer Teilnehmer zu beantworteten. An dieser Stellen nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an die beiden“, zog Organisator Felix Vaillant ein überaus positives Fazit von der Veranstaltung.

arpRedaktionbüro Patrick Holzer // Bild: Dietmar Glöckner