Einmal im Jahr ticken die Uhren bei der Historischen Formel Vau Europa die Uhren ein wenig anders. Denn neben der internationalen Serie „DMV Formel Vau“ wird die „Stunde der Formel Vau“ ausgetragen – nun schon zum zweiten Mal im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic.

Die Geschichte der Formel Vau geht zurück ins Jahr 1964: Ferry Porsche und der damalige Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein waren begeistert von der in den USA entstandenen Idee vom „Motorsport für Jedermann“ – und holten kurzerhand 12 Fahrzeuge nach Europa. Daraus entstand im Laufe der Jahre die größte Nachwuchs-Serie, die es weltweit je gegeben hat.

Die Formel Vau wurde schnell zum Talentschuppen des großen Motorsports: Formel-1-Weltmeister wie Niki Lauda, Keke Rosberg sowie Motorsportgrößen wie Dr. Helmut Marko, Dieter Quester, Harald Ertl und viele andere legten hier den Grundstein für ihre Karrieren. Riesige Starterfelde mit bis zu 70 Fahrzeugen stürzten sich in haarsträubende Schlachten – mit den entsprechenden, nicht immer glimpflichen Folgen. „Lebe wild und gefährlich“ – so benennt denn auch der Journalist Rainer Braun, selbst erfolgreicher Formel Vau-Pilot der ersten Stunde den Slogan dieser „wildesten Rennserie aller Zeiten“.

Die Historische Formel Vau Europa e.V. lebt diesen Geist noch heute. Der europäische Verein hat rund 300 Mitglieder aus 14 Ländern. Und zeigt die ganze Geschichte der Formel Vau in eindrucksvollen Startfeldern auf Rennstrecken in ganz Europa.

Die „Stunde der Formel Vau“ ist ein besonderes Format, das Fahrer wie Zuschauer begeistert. Denn hier werden die historischen Monopostos eine ganze Stunde lang im anspruchsvollen Gleichmäßigkeitsformat auf der Strecke bewegt. Da die Tanks der Vaus im Regelfall nicht für solche Distanzen ausgelegt sind, erfolgt ein Pflichtboxenstop, bei dem nachgetankt werden kann.

Foto: Leo Eder